Wohnkostenlücke wächst: Hamburg muss endlich gegensteuern!

Aus der Senatsantwort auf eine Anfrage der Linksfraktion geht hervor, dass mehr als 152000 Hamburger*innen auf Transferleistungen für die Bedarfe der Unterkunft, also der Übernahme von Miete und Heizkosten, angewiesen sind. In über 65000 dieser Haushalte leben Kinder. Die hohen Mieten im städtischen Ballungsraum Hamburg werden jedoch in vielen Fällen nicht gänzlich mit den Zahlungen für Miete und Heizung abgedeckt, da sie nicht der sogenannten “Angemessenheitsgrenze” entsprechen. So müssen betroffene Haushalte die entstehende Differenz aus dem Bürgergeld begleichen. Auch eine Anfrage der Gruppe DIE LINKE im Bundestag belegt: Die Lücke zwischen den anerkannten und den tatsächlichen Kosten der Unterkunft wird größer. Waren es im Jahr 2020 noch im Schnitt 90 Euro, die von den Haushalten zusätzlich finanziert werden mussten, so ist die Summe im Jahr 2023 schon auf 95 Euro angestiegen. 

Dazu Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: “Der Senat hat es in der Hand! Er könnte ohne Weiteres zumindest für Haushalte mit Kindern diese elende ‘Wohnkostenlücke’ schließen! Doch ein entsprechender Antrag, den wir im April dazu eingebracht hatten, wurde abgelehnt. Dabei nimmt die Wohnungsknappheit weiter zu – schon allein durch die einbrechenden Zahlen im Wohnungsbau. Für die Hamburger*innen heißt das: Nirgends Entlastung, die Mieten steigen und steigen und die Wohnkostenlücke gleich mit. Das Ganze wird dann auf dem Rücken all jener ausgetragen, die eh schon jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Für uns steht fest: Die Wohnkosten von Menschen im Transferbezug müssen komplett übernommen werden. So eine ‘Angemessenheitsgrenze’ ist andernorts längst ein Fremdwort auf Hamburgs Wohnungsmarkt – aber hier sollen Alleinerziehende und Familien sich dann plötzlich die letzten Euro vom knappen Bürgergeld abzwacken.”