Tiefengeothermie: Klimaschutz im Schneckentempo
Der Senat verkündet für Wilhelmsburg die Wärmewende mit einem Projekt zur Tiefengeothermie. Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Senat kann jetzt die Früchte der Rekommunalisierung der Energienetze in Hamburg ernten. Wir begrüßen, wenn das diesmal zumindest mal ein ernsthafter Versuch der Tiefengeothermie wird."
Hamburg hatte seit 20 Jahren eine lange Reihe von Projekten zur Nutzung der Wärme aus tiefen Erdschichten. Im Jahr 2000 gab es Bohrungen, um Neuallermöhe mit Erdwärme zu versorgen und 2010 wurde dann in Wilhelmsburg die Nutzungsmöglichkeit von heißem Tiefenwasser untersucht – mit positivem Ergebnis. Die schon damals angekündigten Bohrungen zur Nutzung der Tiefengeothermie sind bis heute unterblieben.
Dazu Stephan Jersch: „ Hamburg war im Jahr 2011 Umwelthauptstadt und die Nutzbarkeit der Tiefenwärme in Wilhelmsburg war klar. Doch erst zehn Jahre später bringt der Senat das damals fehlende Geld für die Bohrungen und für eine Wärmewende auf. Wenn Klimaschutz in dieser Geschwindigkeit weitergeht, wird er scheitern. Gerade die Tiefengeothermie macht deutlich, was fehlendes Geld für den Klimaschutz bedeutet und warum Klimaprojekte nicht unter Finanzierungsvorbehalt stehen dürfen.“