Senat beim Wohnungsneubau gescheitert: Billige Tricks schönen die Zahlen

Heike Sudmann

Der Senat hat heute die Wohnungsbauzahlen verkündet. Demnach wurden im Jahr 2022 insgesamt 9.234 Wohnungen fertiggestellt. Von den 2.430 geförderten Wohnungen waren nur 1.986 im 1. Förderweg - also klassische Sozialwohnungen mit einer Anfangsmiete von 6,90 €/qm nettokalt. Die weiteren 444 Wohnungen des 2. Förderwegs kosten 9 Euro/m2 nettokalt (diese Wohnungsbauzahlen wurden vom Senat bei der Bilanz der Wohnraumförderung am 31.1.23 mitgeteilt).

„Der Baubeginn der 9.200 fertiggestellten Wohnungen liegt in der Regel zwei bis drei Jahre zurück. Deshalb ist die Haltbarkeit dieser Erfolgsmeldung nur sehr kurz. Die wahre  Schreckensmeldung findet sich aber beim Blick auf die Neubaumieten“, sagt Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Nicht mal 2.000 der neuen Wohnungen haben eine Kaltmiete unter 7 Euro/m2. Dabei hilft der billige Trick des Senats nicht, alle geförderten Wohnungen jetzt "Sozialwohnungen“ zu nennen und ihren Neubauanteil auf die Geschosswohnungen darzustellen. Von 2011 bis 2022 hatte nur ein Viertel der knapp 94.000 Neubauwohnungen die günstige Miete unter 7 Euro. Der Drittelmix wurde nie erreicht (s. beigefügte Tabelle).

Heike Sudmann: „Der Senat muss aus seinem Scheitern endlich die richtigen Konsequenzen ziehen und SAGA und f&w für den Bau von mehr günstigen Wohnungen nutzen. Die Errichtung einer städtischen Bauhütte, die Hamburg unabhängiger von profitorientierten Wohnungsunternehmen macht, muss endlich geprüft werden.“