Schulbehörde geht auch im Lockdown unerbittlich gegen „Schulpflichtverletzungen“ vor
Schüler:innen gehören zu den vom Lockdown am stärksten Betroffenen. Corona-bedingt sind die meisten noch immer zumindest zeitweise im Homeschooling und müssen mit den Schwierigkeiten des Distanzunterrichts klarkommen. Dennoch hat die Schulbehörde allein in diesem Jahr bereits 291 Bußgelder aufgrund von “Schulpflichtverletzungen” verhängt. Das geht aus einer Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft hervor.
“Ich finde das absolut unangemessen, das Ergebnis lässt einen erschrecken”, sagt Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Es ist unverständlich und unverhältnismäßig brutal, dass die Schulbehörde an ihrer gewohnten Praxis auch in Zeiten der Pandemie festhält. Zudem machen die schnoddrigen Senatsantworten bezüglich der Einschätzung der Lebenslagen der jungen Menschen sprachlos.“ Boeddinghaus fordert einen sofortigen Stopp dieses „unmenschlichen und empathielosen“ Vorgehens: “Schon vor Corona ist das Bußgeld aus meiner Sicht nicht das pädagogische Mittel der Wahl gewesen, aber in einer Pandemie ist diese Praxis absolut inakzeptabel.”