Corona-Guides für Hamburg: Schutz und Hilfe für die gefährdetsten Stadtteile
Die Inzidenzzahlen in Hamburgs Bezirken unterscheiden sich drastisch. Um so benachteiligter der Bezirk, das Viertel, die Wohngegend, umso höher ist auch die Anzahl der Infektionen. In einem Zusatzantrag zur neuen Eindämmungsverordnung des Senats fordert die Linksfraktion daher in der Bürgerschaftssitzung am 24. März, in den betroffenen Quartieren mit “Corona Guides” aufzuklären und zu helfen – also mit mobilen Einheiten von Haupt- und nebenberuflichen Mitarbeiter:innen, die in enger Absprache mit den bezirklichen Gesundheitsämtern den Menschen dort Informationen in vielen Sprachen bieten, die FFP2-Masken anbieten können und auch Schnelltests. Vergleichbare Initiativen gibt es in Bremen und Berlin.
Dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Wer arm ist, hat ein größeres Infektionsrisiko und ein größeres Risiko, an Covid-19 schwer zu erkranken. Menschen in prekären Lebenslagen leben oft in engen Wohnungverhältnissen, können viel seltener auf Homeoffice ausweichen und sind häufiger auf die Nutzung des überfüllten ÖPNV angewiesen. Ihre Lebensbedingungen erschweren die Befolgung von AHA-Regeln und begünstigen Infektionen. Anders als in Bremen oder Berlin weigert sich Hamburgs Senat bis heute, die Infektionsorte kleinräumig zu erfassen und die soziale Dimension der Pandemie in den Blick zu nehmen. Jetzt müssen wir ganz dringend dort helfen, wo die Inzidenz am höchsten ist. Menschen, die sich weniger gut schützen können, müssen mit aufsuchenden Angeboten unterstützt werden – und hier sollen die ‘Corona Guides’ helfen: Sie sollen mit den Leuten reden, ihre Fragen beantworten, die Bürger:innen auf den Marktplätzen oder auch an den Haustüren in all ihren Sprachen mit Infos versorgen, sie sollen Schutzmasken verteilen und auch Schnelltests anbieten“.