Aus für Sietas-Werft: Senator schuldet Werftarbeiter:innen eine Perspektive

Die Medien melden das wohl endgültige Ende des Seeschiffbaus an der Estemündung bei der russischen Werft Pella Sietas. Dazu Olga Fritzsche, wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Abwicklung der Sietas-Werft in Neuenfelde ist Alarmsignal für die Hamburger Wirtschaftspolitik. Die fast 200 verbliebenen Mitarbeiter:innen waren schon vor dem offenbar viel zu spät eingereichten Insolvenzantrag finanziell gebeutelt. Nun kommt das Aus für ihre Jobs. Und wieder stehen die Mitarbeiter:innen im Regen. So lief es ja auch schon, als Blohm& Voss vor fünf Jahren an die Bremer Lürssen-Gruppe verkauft wurde. Die wären dann die letzte noch verbliebene Werft in Hamburg, die Seeschiffe bauen kann. Der Wirtschaftssenator schuldet den Werftarbeiter:innen eine Perspektive. Ich bin gespannt, welches Konzept in der Wirtschaftsbehörde entwickelt wird – wir wollen nicht nur einen Abgesang auf die Jobs im Hafen hören! Sollen Schiffbau und -reparatur weiter ein wichtiger Baustein für den Hamburger Hafen sein?"

Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Linksfraktion ergänzt: "Auch wenn die Zeiten des rasanten Wachstums im Welthandel vorbei sind: Hamburg braucht als Hafenstadt auch Schiffbau und -reparatur. Der Senat muss erklären, warum die Rettungsaktionen für die Werft bisher nicht geklappt haben. Angesichts der von Schiffen verursachten Luftverschmutzung könnte gemeinsam mit den Werften in die Entwicklung besserer und moderner Antriebstechnologien investiert werden. Hamburg hätte mit seinen Hochschulen dazu gute Voraussetzungen, kann das aber nur leisten, wenn die neue Bundesregierung eine andere maritime Politik leistet und nicht nur den Reedereien ihre Wünsche erfüllt.“