Angespannte Lage auf Ausbildungsmarkt: Senat muss neue Wege gehen

Heute hat die Arbeitsagentur Hamburg die Ausbildungszahlen für 2021/22 vorgestellt. Zwar ist eine leichte Entspannung bei den Ausbildungsplätzen abzulesen, dennoch befindet sich der Hamburger Ausbildungsmarkt weiterhin in einer Krise. 

Dazu Insa Tietjen, ausbildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Krise am Ausbildungsmarkt hat Hamburg härter als jedes andere Bundesland getroffen. Der Senat muss ausgetretene Pfade im Sinne für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz verlassen – doch wurde unser Vorschlag für ein Ausbildungshotel leider abgelehnt. Die wachsende Zahl von jungen Menschen ohne Ausbildung hat gravierende Folgen – das gilt sowohl für ihre Ausbildungs- und Erwerbsbiografien als auch für die ganze Gesellschaft.“

Mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen mahnt Insa Tietjen die Hamburger Regierungsparteien an, sich auf Bundesebene für eine Ausbildungsgarantie einzusetzen: „Angesichts der besonders angespannten Lage in Hamburg muss Rot-Grün sich auch im eigenen Interesse auf Bundesebene für eine Ausbildungsgarantie einsetzen. Wir befinden uns in einer gravierenden gesellschaftlichen Krise - wann, wenn nicht jetzt brauchen wir grundlegende Maßnahmen, um dem anhaltenden Rückgang am Ausbildungsmarkt zu begegnen?“

Olga Fritzsche, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Die jungen Menschen, die heute keinen Ausbildungsplatz bekommen, sind die Fachkräfte, die dann morgen in der Region fehlen werden. Insofern sollte es auch im Interesse der Wirtschaft liegen, die Anstrengungen für gute Ausbildungsbedingungen und zusätzlich angebotene Ausbildungsplätze zu verdoppeln. Die öffentlichen Unternehmen sollten hier mit gutem Beispiel voran gehen."