Her mit dem ganzen Leben.

Schön war’s gewesen, als viele Menschen den Krankenpfleger:innen applaudierten. Veränderungen, die tatsächlich die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbesserten oder die Löhne erhöhten, blieben aus. Die Corona-Pandemie hat vieles ans Tageslicht gebracht, was vorher schon Realität war: schlechtbezahlte Arbeit in so genannten „systemrelevanten“ Berufen, Überlastung durch ein ständiges Jonglieren zwischen Job und Familie, häusliche Gewalt. Darüber hinaus bleibt Gewalt von rechts  –  sei sie rassistisch oder antifeministisch – in einem stetigen Krisenzustand nicht aus, auch wenn wir nicht täglich davon in den Nachrichten hören. Der rassistische Terror von Hanau und die Morddrohungen des NSU 2.0 gegen Politikerinnen und Aktivistinnen zeugen davon.

Sicher, viele zugespitzte Probleme, werden sich mit dem Ende der Pandemie wieder legen, aber wo landen wir dann? Zurück im alten Status Quo, den wir vorher schon nur mehr schlecht als recht bewältigt oder in dem wir immer wieder unsere Grenzen aufgezeigt bekommen haben? Nein, wir wollen nicht zurück in die alte Normalität! Wir wollen weitergehen und in eine Zeit, in der die Karten womöglich neu gemischt werden. Wir wollen alte Gewissheiten in Frage stellen und die Art und Weise wir leben und arbeiten neu verhandeln.

Link: Die Hamburger Kundgebungen zum 8. März