Zentrale Erstaufnahme für Geflüchtete – noch immer kein sicherer Ort!

Carola Ensslen

Nach dem Chaos um den Corona-Ausbruch in der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Rahlstedt beantragt die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft zur heutigen Bürgerschaftssitzung, dass Geflüchtete dezentral und entzerrt untergebracht werden sollen, allen voran schutzbedürftige Menschen (Drs. 22/2142). Daraufhin sahen sich die Regierungsfraktionen genötigt, in einem Zusatzantrag eine „möglichst lockere Belegung“ während der Pandemie zuzusichern.

Dazu Carola Ensslen, flüchtlingspolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Rot-Grün handelt maximal unentschlossen. Bei einer Auslastung von etwa einem Viertel sollte es doch selbstverständlich sein, dass die Belegung entzerrt wird – auch jenseits der Pandemie. Der Schutz der Privatsphäre und auch das Bedürfnis, nach den Strapazen der Flucht zur Ruhe zu kommen, gelten immer. Und wenn der Aufenthalt jetzt ‚möglichst‘ auf drei Monate begrenzt werden soll, dann ist das in diesen Industriehallen mit den nach oben offenen Kompartiments immer noch viel zu lang“.

Hamburg missachtet schon lange die EU-Aufnahmerichtlinie, die die Berücksichtigung besonderer Schutzbedürfnisse verlangt. Der rot-grüne Antrag ändert daran nichts, so Ensslen: „Diese fürchterlichen Hallen sind alles andere als kindgerecht. Für Familien wird nichts getan. Das ist eine Schande“.

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