Zaklin Nastic: Die Angebote von Bäderland müssen eingehalten werden.

Zaklin Nastic

Die Bäderland HH GmbH, ein städtischer Betrieb und eine 100 % Tochter der Freien und Hansestadt Hamburg, schränkt ausgerechnet jetzt zu Saisonbeginn den Geschäftsbetrieb und die Öffnungszeiten ein. 

Dazu erklärt Zaklin Nastic, für die Hamburger LINKE im Bundestag: „Aufgrund von Personalmangel sowie einem nach Aussage Bäderlands hohem Krankenstand fährt die städtische Bäderland die Öffnungszeiten drastisch herunter, teilweise werden Freibäder wie z.B. Osdorfer Born, Neugraben, Marienhöhe oder Finkenwerder erst gar nicht geöffnet. Das ist ein Skandal“

Laut DLRG Hamburg können lediglich 40 % der Zehnjährigen sicher schwimmen. Bäderland bietet die meisten Schwimmkurse an, freie Plätze sind jedoch rar, es gibt lange Wartezeiten, private Schwimmkurse sind richtig teuer.

Dabei hat die Hamburgische Bürgerschaft mit ihrem Bürgerschaftlichen Ersuchen vom 24.03.21 »Anfänger Schwimmintensivkurse für Hamburger Kinder« mit Drucksache 22/3398 den Senat bereits aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Problematik zu entspannen und zu lösen.

Bereits seit Jahren zeigt sich eine dramatische Entwicklung mit der Folge, dass ein Großteil der Hamburger Grundschülerinnen und Grundschüler nicht schwimmen können. Ute Vogt, die Präsidentin der DLRG wird zu in Coronazeiten eingeschulten Kindern mit den Worten zitiert, »Die Kinder sind jetzt in der 3. Klasse und haben oft noch kein Schwimmbad von innen gesehen, wenn es die Eltern nicht organisiert haben.«

Zaklin Nastic weiter: „Alle scheinen sich zwar einig zu sein, dass der derzeitige Zustand unhaltbar ist, bei Lösungsansätzen herrscht jedoch eine gewisse Lähmung oder gar ein Achselzucken, es gäbe eben kein Personal. So geht das nicht! Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: Entweder bekommt man ein ausreichendes Angebot aus Eigenressourcen unverzüglich geregelt oder es muss auf privatwirtschaftliche Angebote zurückgegriffen werden. Wie so oft dürfte es an der Ausfinanzierung einer auskömmlichen Angebotsbereitstellung haken, die Kosten hierfür müssen geräuschlos übernommen werden. Derzeit wird für so viele irritierende Maßnahmen öffentliches Geld ausgegeben. 100 Mrd. Euro für Aufrüstung konnte in kurzer Zeit zusammengetragen werden, jedoch für unsere Schwimmbäder – gerade in den armen Stadtteilen wie Osdorf u. Co. – gibt es nicht einmal mehr das Geld, um diese zu betreiben. Es sind die Kinder in Armut, die ganz selten aus ihren Stadtteilen herauskommen. Nun können diese Kinder noch nicht einmal mehr in ihr Schwimmbad vor der Haustür. Gebt also allen Kindern die Chance an einer gesellschaftlichen Teilhabe. Dazu gehört unbedingt, sich im Wasser sicher und beaufsichtigt bewegen zu können. Wer will die Verantwortung für Kinder auf Klassenfahrten übernehmen, die Nichtschwimmer sind?“