Mindestlohn-Erhöhung: zu wenig, zu spät

Olga Fritzsche

Die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft begrüßt, dass der allgemeine Mindestlohn auf 12 Euro angehoben wird. In der Aktuellen Stunde der heutigen Bürgerschaftssitzung kritisiert Olga Fritzsche, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, allerdings, dass dieser Schritt zu spät kommt und für Hamburg nicht ausreicht: "Es hat lange genug gedauert, dass der Mindestlohn auf 12 Euro steigt. Allerdings reicht ein solcher Lohn in Vollzeit schon heute nicht aus, um im Alter ohne Aufstockung der Rente auszukommen. Insofern sollte man sich dafür nicht zu sehr feiern.“

Dabei verweist Fritzsche auf einen internationalen Vergleich: „12 Euro liegen bei 48 Prozent des Durchschnittseinkommens – und das ist viel zu niedrig. Frankreichs Mindestlohn kommt auf 61 Prozent des Durchschnittseinkommens – erst da beginnt die Armutsfestigkeit. Hinzu kommt: In Hamburg sind die Lebenshaltungskosten so hoch, dass mit 12 Euro eigentlich niemand angemessen über die Runden kommt. Darum müssen wir den Blick auch auf die Tarifbindung richten. Angefangen bei den öffentlichen Unternehmen und öffentlichen Aufträgen müssen wir als Stadt darauf achten, dass öffentliche Gelder nur für tarifgebundene Arbeit verwendet wird.“