Kinderarmut in Hamburg konstant hoch - auch ohne Corona

Insa Tietjen

In Hamburg wächst weiterhin rund ein Fünftel aller Kinder in Familien mit Hartz IV-Bezug auf. Das geht aus dem heute von der Bertelsmann-Stiftung herausgegebene Factsheet zu Kinderarmut in Deutschland hervor. Damit hat sich in den letzten fünf Jahren bei den Zahlen so gut wie nichts getan. Die Auswirkungen durch die Corona-Krise sind noch nicht absehbar.

 „Kinder, die in Armut aufwachsen, tragen bereits von Geburt an eine Hypothek mit sich herum. Sie sind ausgeschlossen von Bildungsmöglichkeiten und kultureller Teilhabe“, erklärt Insa Tietjen, kinderpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Einkommensverluste bei vielen Familien in der Stadt drohe eine steigende Kinderarmut, nachdem sie in den vergangenen Jahren auf hohen Niveau stagniert sei. „Der Senat muss dringend vorbeugend tätig werden“, so Tietjen. „Die soziale Infrastruktur der Stadt muss finanziell besser ausgestattet werden. Dazu gehört auch eine behördenübergreifende Strategie gegen Kinderarmut und beispielsweise ein kostenfreies Frühstück für jedes Kind in Grundschulen und Kitas. Auf Bundesebene muss Hamburg für eine Kindergrundsicherung werben, die ihren Namen verdient. Es wäre ein großer Skandal, wenn in einer der reichsten Städte Deutschlands die Kinderarmut weiter zunimmt.“