Holstenquartier: SAGA als Feigenblatt für günstige Wohnungen reicht nicht

Heike Sudmann

Die Liste der Kaufinteressent:innen für das Holstenquartier wird länger. Das Hamburger Abendblatt meldet heute, dass das städtische Wohnungsunternehmen SAGA gemeinsam mit dem Immobilienentwickler Quantum das Areal der ehemaligen Holstenbrauerei übernehmen möchte.

Der Bär muss erstmal erlegt werden, bevor sein Fell verteilt werden kann. Das Firmenkonstrukt von Adler, die Geldgeber:innen und die Aktionär:innen lassen keinen Verkauf des Grundstücks zu realistischen Preisen zu. Brechen nämlich die aufgeblähten Grundstückswerte in den Bilanzen zusammen, wird die Insolvenz von Adler wahrscheinlich. Ein Dominoeffekt auf andere Unternehmen ist zu erwarten“, sagt Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. In Hamburg herrsche verbal eine große Einigkeit, dass das Grundstück nicht zu Mondpreisen von Adler erworben werden sollte. Dieses Ziel lasse sich jedoch nur erreichen, wenn es kein Baurecht für die Adler-Visionen gebe. Sollte die Stadt das Bebauungsplan-Verfahren fortführen, steige der Grundstückswert auch real.

„Solange dem Adler nicht die Flügel gestutzt wurden, darf es keinen Bebauungsplan geben", so Sudmann weiter. „Es braucht einen langen Atem, um ein Holstenquartier frei von Spekulationsgewinnen und mit Wohnungen für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen zu schaffen. Nur einen Bruchteil der 1.200 Wohnungen von der SAGA, den Rest aber von Quantum bauen zu lassen, wird genau das nicht erreichen. Die Stadt muss mit rechtlichen Mitteln wie der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme die Spekulation beenden.“