Bio-Abitur: Schulbehörde ohne Demut und Verantwortung für die eigenen Fehler

Sabine Boeddinghaus

Bei der diesjährigen Abiturklausur im Fach Biologie wurden fehlerhafte Arbeitsblätter seitens der Schulbehörde ausgegeben. Die Verwirrung war komplett, als auch die von der Behörde korrigierten Arbeitsblätter Fehler enthielten. In der Antwort auf Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft weist die Schulbehörde jede Verantwortung von sich.

Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, ist erstaunt darüber: „Würde ich knapp dreitausend jungen Menschen derart fahrlässig den Prüfungstag verhageln, würde ich mich schämen, entschuldigen und Demut zeigen. Nichts davon in der Schulbehörde: Warum aus einer Word-Datei keine PDF-Datei gemacht werden kann, das weiß die Schulbehörde auch nach zwei Wochen nicht.“

Besonders schwerwiegend findet Boeddinghaus, dass die Schulbehörde die Wiederholungsklausur in ihren Anforderungen nicht klar definiert. „Die Abiturient:innen brauchen jetzt die Sicherheit, dass nicht sie die Suppe auslöffeln müssen, die ihnen die Behörde fahrlässig eingebrockt hat. Das heißt, sie dürfen nicht mit zusätzlichem Prüfungsstoff belastet werden. Alles andere wäre wirklich dreist und rücksichtslos!“

In der Senatsantwort beteuert die Schulbehörde, mit einer „Task- Force“ aus Spitzenbeamten die Probleme aufklären zu wollen. Boeddinghaus sieht darin eher eine Ressourcenverschwendung als ernst zu nehmende Anstrengungen der Behörde, das verspielte Vertrauen bei den jungen Menschen und ihren Eltern wiederherzustellen. „Am allermeisten“, sagt Boeddinghaus, „schockt mich die Verantwortungslosigkeit. Ich habe gefragt, wer die Verantwortung trage. Antwort: ‚die handelnde Person‘. Also niemand, Herr Senator?!“

Unsere Anfrage (Drs 22/4277) finden Sie im Anhang.

 

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