Auch in der vierten Welle: Corona trifft nicht alle gleich

Deniz Celik

Seit Wochen steigen die Corona-Infektionen in Hamburg wieder stark an. Wer genau von der vierten Welle betroffen ist, wollte die Fraktion DIE LINKE in einer parlamentarischen Anfrage vom Senat wissen. Demnach verteilt sich die Inzidenz einmal mehr in den Bezirken sehr unterschiedlich - auch nach Altersgruppen. So lag sie etwa im Bezirk Mitte in der Altersgruppe 12-17 Jahre im August bei 434 und damit höher als in Altona mit 333 und deutlich über den Gleichaltrigen in Eimsbüttel mit 91. Der Anteil der Infektionen, die einem Ausbruchsgeschehen zugeordnet werden können, lag Ende Juli noch bei über 50 Prozent, in der zweiten August-Woche nur noch bei knapp 25 Prozent. 

Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion: "Dass die Inzidenz in Altersgruppen mit niedrigen Impfquoten am höchsten sind, ist wenig überraschend. Besorgniserregend sind allerdings die zum Teil sehr hohen Inzidenzen und ihre unterschiedliche Verteilung über die Bezirke. Um die Impfquote bei jungen Leuten zu erhöhen, muss es mehr zielgruppenspezifische Informations- und Aufklärungsangebote geben. Außerdem sollten in den Schulen flächendeckende PCR-Tests stattfinden. Es ist ein Fehler, die kostenlosen Bürgertests ab Oktober einzustellen. Das führt nur dazu, dass sich weniger Menschen testen lassen und wir noch weniger über das Infektionsgeschehen wissen. Und damit wird die Kontaktnachverfolgung und somit die Unterbrechung von Infektionsketten unnötig erschwert.“