34 Jahre nach Tschernobyl: Wo bleibt Hamburgs Atomausstieg?

Stephan Jersch

Am Sonntag vor 34 Jahren kam es im Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl zur Kernschmelze. Noch heute sind die umliegenden Gebiete unbewohnbar. Nach der Katastrophe von Fukushima wurden zwar im Hamburger Umland die AKWs Krümmel und Brunsbüttel dauerhaft stillgelegt. Doch diesem Anfang folgte nicht viel: „Immer noch rütteln SPD und Grüne nicht an Vattenfalls Grundversorgerstatus  für Stromlieferungen in Hamburg. Ein Geschäft, das die Bilanz des Atomunternehmens aufbessert“, kritisiert Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Und im Heimatland Schweden ist noch lange nicht Schluss mit Atomkraft aus Vattenfalls Reaktoren. Atomausstieg heißt nicht nur vor der eigenen Haustür kehren!“

Auch an anderer Stelle verzichtet Hamburg auf Schritte zum Atomausstieg, wie die regelmäßigen Abfragen der Linksfraktion bestätigen: „Noch immer lässt der Senat den Umschlag von strahlendem Material im Hafen zu und hält so die europäische Atomindustrie am Laufen. Wenn Grüne und SPD es mit einem Atomausstieg ernst meinen, muss der Senat endlich eine Entwidmung des Hafens für alle Atomtransporte außer für medizinische Produkte beschließen“, fordert Jersch. „Zusammen mit der Anti-Atomkraft-Bewegung fordere ich die Regierungsfraktionen gerade auch in den aktuellen Koalitionsverhandlungen auf konsequent zu sein, auch die passive Unterstützung einer todbringenden Industrie zu beenden und das gegenüber Vattenfall zu vertreten.“