LINKE legt Antrag für Ferienbetreuung in Corona-Zeiten vor
Die Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben Kinder und Jugendliche besonders getroffen. Geschlossene Kitas und Schulen, fehlende Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, gesperrte Spiel- und Sportplätze, aber auch die Bedingungen des Fernunterrichts haben die Situation derjenigen, die armutsbedingt ohnehin vielen Einschränkungen unterworfen sind, noch einmal verschärft.
Nun plant der Senat so genannte “Hamburger Lernferien 2020” für Schüler_innen in Gebieten mit Sozialindex 1 und 2, wie er in einem Behördenbrief an die Schulen näher erläutert. Passend dazu bringen die senatstragenden Fraktionen einen Antrag in die Bürgerschaft ein, der am kommenden Mittwoch debattiert werden soll. Er sieht vor, dass Defizite und Lernrückstände nun in den Ferien aufgeholt werden sollen.
Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, kritisiert dieses Vorgehen: “Den rot-grünen Ansatz, allein auf das schulische Lernen zu setzen, lehnen wir ab. Im Ergebnis bedeutet das für die Schüler_innen verkürzte Ferien, weniger Freizeit und Erholung.”
Die Fraktion DIE LINKE hat deshalb einen eigenen Antrag (Drs. 22/384) eingereicht, der auf ein umfassendes Konzept der Behörden abzielt, kostenlose Ferien- und Freizeitangebote für alle Kinder zu entwickeln. Sie sollen sowohl Spiel, Spaß und Sport als auch freiwillige Lernprogramme verknüpfen.
Insa Tietjen, Fachsprecherin der Linksfraktion für Kita-Politik: “Den defizitorientierten Ansatz der Senatskoalition lehnen wir ab. Die Ferienangebote sollen sowohl Kitas, Bauspielplätze, Jugendzentren und Kultureinrichtungen umfassen und an bestehende Ferienkonzepte des schulischen Ganztages, der Offenen Arbeit und der Kitas anknüpfen.”