Große Anfrage zeigt massive Mängel bei der schulischen Lernförderung

Die Qualität der Sprach- und Lernförderung an Hamburgs Schulen hat die Linksfraktion in einer Großen Anfrage zum Thema gemacht. Dabei zeigte sich, dass die Wirksamkeit der Lernförderung mit einer ‚Erfolgsquote‘ von lediglich 39 Prozent über alle Schulformen hinweg überaus zweifelhaft ist – bei den Grundschulen waren sogar nur 23,78 Prozent ‚erfolgreich‘. Darüber hinaus enthüllt die Anfrage fehlende Standards bei der Überprüfung der Qualität des Angebotes und der Qualifikation der Honorarkräfte, außerdem ein fehlendes Monitoring von Ausfall und Ersatz der Lernförderung.

Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Anders als der Senat behauptet, sind die Mittel für die Lernförderung in Hamburg alles andere als gut eingesetzt. 39 Prozent ist keine Erfolgs-, sondern eine Misserfolgsquote!“

Die Anfrage habe zudem deutlich gemacht, dass es keine einheitlichen Standards der Qualität der Lernförderung gibt. So seien es neben Lehrkräften ältere Schüler*innen, Student*innen, gewerbliche Anbieter und Pensionär*innen, die den Unterricht geben. „Einen behördlichen Standard über Qualifizierungen und Qualität des Unterrichts gibt es nicht“, kritisiert Boeddinghaus. Auch den Ausfall von Stunden habe die Behörde augenscheinlich aus dem Blick verloren. Während der behördeneigene Monitoringbericht noch feststellt, dass im Schuljahr 2021/22 über 20 Prozent der Lernförderung ausgefallen ist, behauptet die Schulbehörde jetzt, der Ausfall werde ‚nicht zentral erfasst‘. „Das geht nicht zusammen“, so Boeddinghaus. „Wie will die Behörde so eigentlich steuern, dass Schüler*innen sinnvoll gefördert werden?“

Boeddinghaus fordert, aus den Ergebnissen der Abfrage rasch Konsequenzen zu ziehen: „Die Organisation der Lernförderung muss prinzipiell überdacht werden. Es scheint, als würden hier Ressourcen nutzlos verbrannt. Wenn wir Mittel einsetzen, dann nur mit der gewünschten Wirkung für nachhaltige Bildung.“